25. Juni 2025

Herstory of kirr

Herstory of kirr

Ein grosses Glück für mich, euch dieses Projekt „keepitreallyreal“ vorstellen zu können. Im Jahr 2010 sprach mich meine Freundin Maggi an … ob ich zum Schwesternkollektiv als kreative Unterstützung dabei bin. Ich freue mich ein Teil davon zu sein.

Eastendgirl Doreen

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„Keep it Real is a Berlin‐based and so far female artists collective concerned with // world wide empathy // mothers’ and others’ nature as well as some good old // frauenoffensive. Keep it Real was founded in 2012 as a research and production platform.“

Keep It Real besteht seit circa 2012 als Denk‐ und Produktionsplattform. Die streetlady collection eines der Ausdrucksmittel des Berliner Künstlerinnen Kollektivs. Sie wurde inspiriert durch:

1) die intensive Lektüre des Buchs Mother Nature: A history of mothers, infants and natural selection (1999) der führenden Anthropologin, National Academy Award Preisträgerin und Mutter von drei Kindern, Sarah Blaffer Hrdy. Ein „no fuss, life‐changing Must‐Read“ über den Menschen als cooperative breeder (was bedeutet, dass Nachwuchs-Pflege nicht nur von der Mutter, nicht mal nur von den Eltern, sondern von der gesamten Gruppe / Gemeinschaft betrieben wird, ein entwicklungsgeschichtliches Novum bei Primaten mit weitreichenden Konsequenzen für beispielsweise die Gehirnentwicklung des Menschen) und Nachweis von Evolution als „pro Gleichberechtigung“. (Zur Erinnerung: Frauen sind nicht von Natur aus sexuell zurückhaltend.)

2) Koko, eine 1971 geborene Flachland-Gorilla-Dame, die internationale Aufmerksamkeit erlangte, nachdem ihre Pflegerin an der Stanford University ihr beigebracht hatten, mit Hilfe einer abgewandelten Form der amerikanischen Gebärdensprache zu kommunizieren. Nachdem Koko alle Erwartungen übertreffende Fortschritte gemacht hatte, begann man sie zu abstrakten Themen zu befragen, um zu überprüfen, ob die gelernten Zeichen über eine Konditionierung hinausgehen. Zum Beispiel fragte man sie: Whats the meaning of life. Kokos Antwort war „Man be good“. Auf die Frage „Who is God“ antwortete sie mit dem Zeichen „Ich“. Auf die Frage „Who created the world?“ antwortete sie „another woman“. Another woman wurde zum ersten Motiv der streetlady collection.

2014 führte die Meldung von Menschen, die im Mittelmeer aus Seenot auf ein Kreuzfahrtschiff gerettet wurden, und dies dann nach Ankunft im Hafen aus Verzweiflung nicht verlassen wollten, zu einem zweiten Motiv. Der Name des Schiffs war „Filoxenia“, also griechisch φιλία ‐ philía ‐ Freundschaft und ξένος ‐xénos ‐ der /die/ das Fremde; der Gast. Filoxenia, ist also die Liebe zum Fremden/Anderen, auch in der Variante der Gastfreundschaft, eine der wichtigsten religiösen Pflichten in der griechischen Antike. Sie war Zeus, der höchsten göttlichen Instanz, zugeordnet (vgl. z.B. die Geschichte von Philemon und Baucis). Das Shirt ist auch eine Erinnerung an die Wurzeln des Abendlands, besonders für diejenigen, welche sich so sehr um dessen Überleben sorgen.

2015 wurden die T-Shirts vom „Team Filoxenia“ im Rahmenprogramm der 24-stündigen „Mount Olympus“ Performance von Jan Fabre beim Berliner Foreign Affairs Festival getragen. Es folgten die Motive „l‘Origine du Monde“ nach Gustave Courbets Meisterwerk des Realismus, sowie Anti Easy, zur Bestärkung und Bestätigung, dass neues Denken nicht immer leicht ist, bzw. sein muss.

2016 trauerte Keep It Real um ihren soulbrother und den true funk soldier Prince Rogers Nelson. Da the purple yoda ein radikaler poet und selbst ein großer Freund von Botschaften auf Kleidung war, entstand die #prince4ever capsule collection. An einem Abend im Showroom von Revolver Publishing konnten Lieblingszitate zu persönlichen Memorial Shirts kompiliert werden. Die persönlichen Keep it Real Memorial Motive sind „Pussy Control“ in einer Handschrift von 1722 als Variante zu allseits beliebten Fraktur‐Versalien, sowie der Prince Dreisatz „Love is the Message – Music has the Power – Truth is the Way“, der an die Wurzel all dessen führt, woran Keep it Real glaubt.

Neue Motive von 2017 sind: „Let nothing disturb you / let nothing frighten you“, zwei Botschaften, die Theresa von Avila in Ekstase empfing, wahlweise mit oder ohne Fotoprint der Bernini Skulptur und „Ecce Femina“ – „Siehe, es ist eine Frau“ als Variante des Zitats „Ecce Homo“, bei welchem irritierenderweise Mann und Mensch gleichbedeutend sind. In Arbeit: Eine Umstandskollektion „Labour Party“.